Samstag, 27. Juni 2009

Selbstverständnis des Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit Dresden


Selbstverständnis AK Kritische Soziale Arbeit Dresden

In einer Zeit in welcher der ordnungspolitsche Arm des Staates besonders hart eingreift, die Ökonomie vor allem im Vordergrund steht und der Neoliberalismus eine fast weltweite Hegemonie erlangt hat, wird die Soziale Arbeit eingeklemmt in die Widersprüche der Gesellschaft und ihrer eigenen Profession. Gesellschaftsverändernde Ansprüche geraten ins Abseits, in vorauseilendem Gehorsam ordnen sich die SozialarbeiterInnen monetären und technokratischen Formalzwängen unter. Mit dem feinen Anzug des Qualitätsmanagements gekleidet, betritt homo ökonomicus die Bühne. In prekären Beschäftigungsverhältnissen ohne Status in Zusammenarbeit mit anderen Professionen stehen Sozialarbeiter/innen und Sozialpädagog/innen mit dem Rücken zur Wand. Die Situation in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden zeichnet kein unmittelbar anderes Bild. Es wird diskutiert, ob wir Jugendliche in ein geschlossenes Heim verlegen sollen, um den Haushaltsposten zu verkleinern. Fachliche Prämissen, gar der Hintergrund oder gar das Schicksal der jungen Menschen spielen dabei keine Rolle.

Der AKS startet den Versuch mit intensiver Theorie - Praxisbindung sich kritisch mit aktuellen politischen Zusammenhängen und dem Arbeitsfeld Soziale Arbeit auseinander zu setzen. Er äußert sich zu aktuellen Entwicklungen in der Sozialen Arbeit, will die Reflexions- und Kritikfähigkeit seiner Mitglieder weiterentwickeln und den Theorie - Praxis - Dialog fördern. In diesem Dialog sollten der Mensch und die Kritik von Herrschafts- und Machtverhältnissen im Vordergrund stehen. Wenn die Soziale Arbeit nicht einstimmen will in den Chor des kritischen Rationalismus, sich nicht verkriechen will in den akademischen Elfenbeinturm – sind neue Herangehensweisen zu entwickeln. Eine mehrgleisige Strategie von Berufsprofessionalisierung, kritischer Reflexion und Interessenvertretung ist zu etablieren.

Der AKS Dresden, derzeit zählen sich ca. 10 -15 Menschen zu dem Kreis, steht neuen Mitglieder stehts offen gegenüber. Einziges Kriterium - die Bereitschaft mitzubringen, Positionen und Theorien gegen den Strich zu lesen und die Erkenntnisse in kritischer Reflektion auf Haltung und Handeln zu übertragen. Derzeit treffen sich monatlich Menschen aus der Praxis, Studierende, Lehrende und VertreterInnen der eklektisch aufgenommenen Nachbarprofessionen.

Rassistische, nationalistische, antisemitischen und sexistische Haltungen haben bei uns nicht zu suchen. Ein Haltung, welche durch Lebenswelt- und Ressourcenorientierung gekennzeichnet ist, wird vorrausgesetzt. Unser Miteinander soll durch Toleranz und Wertschätzung geprägt sein.

Der AKS versucht die formulierten Ziele mit folgenden Mitteln zu erreichen:

- Positionierung zu aktuellen politischen und professionsspezifischen Fragen
- öffentliche Veranstaltungen
- Verhältnissen mit allen Aktionsformen entgegentreten, die einen prekären, herrschaftlichen Charakter haben
- Erstellen von Publikationen

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